Kleine Waldmoore sind die Oasen der Eberswalder Wälder.

Die Funktion von Waldmooren als Lebensraum besonderer Tier- und Pflanzenarten, als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenken zu erhalten und, wenn nötig, zu reetablieren, ist eine der wichtigesten Aufgaben im Kampf gegen die großen Krisen unserer Zeit.

Bild 1 - Orte mit Vielfalt, Eigenart und Schönheit

Grade hier bei uns um Eberswalde wurden in den letzten Jahrhunderten viele kleine (und große) Waldmoore aus den verschiedensten Gründen entwässert. Manche Moore mussten ihr Wasser für den Betrieb von Mühlen lassen, andere wurden für die Gewinnung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen trockengelegt.


Heute wissen wir, dass dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar ist. Es ist an uns den Mooren das Wasser zum Leben zurückzugeben.

Das Moorthema ist mit vielen der großen Krisen eng verwoben und doch bietet es etwas, dass ansonsten selten ist – die Möglichkeit selbst mit anzupacken und quasi vor der eigenen Haustür einen kleinen Teil dazu beizutragen, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Es muss wohl dieses Streben nach Selbstwirksamkeit gewesen sein, das am 15.7.23 viele Menschen dazu bewegte in der glühenden Hitze des Brandenburger Sommers und umschwirrt von Heerscharen hungriger Mücken einen vor hundert Jahren angelegten Entwässerungsgraben zu zuschaufeln.

An jenem Samstag widmeten wir uns, mit viel Schaffenskraft, Schubkarre und Spaten, dem Entwässerungsgraben des Krötenaugenmoores bei Mönchsbrück, einem kleinen Waldmoor etwa 4 km nordöstlich von Eberswalde.

Unterstützung erhielt der Alnus dabei von Studis der HNE, einigen Anwohnern der nahen Ortschaft Mönchsbrück und weiteren Moorenthusiasten.

Zunächst galt es den benötigten Lehm zum wasserdichten Verschluss des Grabens aus einer nahegelegenen Lehmgrube zu gewinnen.

Bild 2 - Lehmgewinnung für die Grabeplombe

Anschließend zogen wir in einer Karawane mit unseren lehmgefüllten Schubkaren, ausreichend Getränken und den notwendigen Werkzeugen zum eigentlichen Ort des Geschehens.

Bild 3 - Die Karawane zieht zum Moor

Vorort wurde der Plan erläutert und die Vorgehensweise besprochen.

Bild 4 - Die Erläuterung des Planes

Dann ging es an die eigentliche Arbeit…
Um sicher zu stellen, dass die spätere Lehmplombe auch wirklich dicht ist, mussten zunächst Laub und Äste aus dem Graben entfernt werden.

Bild 5

Der Lehm wurde in den Graben eingebracht, bewässert und verdichtet.

Bild 6

Stämme und Äste auf der Scheitelkrone der Grabenplombe führen zu einer Verlangsamung des Abflusses von Wasser

und sollen das Erodieren des eingebrachten Erdmateriales verhindern.

Bild 7

Aufgrund des gezielten Einsatzes von Naturmaterialien sorgt die Grabenplombe nicht nur für einen 40 cm höheren Moorwasserstand,

sondern fügt sich auch sehr schön in die umgebende Landschaft ein.

Bild 8 - Die Arbeit ist getan

Nach getaner Arbeit gilt es nun zu hoffen, dass reichliche Niederschläge das Moor in den kommenden Monaten auffüllen und sich unsere Bemühungen auszahlen.

Bild1 – Oliver Jähnichen; Bild 2, 3, 4, 5, 7, 8 – Immo Witgenfeld; Bild 6 – Swantje Furtak

Von admin

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