Am 13. März wird der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin von Eberswalde gewählt. Wir haben allen acht Kandidaten eine Frage gestellt und sie gebeten, uns bis zum 1. März zu antworten. Hier ist die Frage:

Stellen Sie sich vor…

… wir haben das Jahr 2050. Eberswalde hat mittlerweile 70.000 Einwohner. Mitverantwortlich dafür sind innereuropäische Migrationsbewegungen infolge des Klimawandels und langjähriger Zuzug aus Berlin, dessen Lebensqualität deutlich gesunken ist.

Aber auch in Eberswalde ist das Leben beschwerlich. Hitzewellen und tropische Nächte machen den Aufenthalt in dicht bebauten Stadtteilen im Sommer schwer erträglich. Das Finowtal als Oase in einer sehr trockenen Region steht unter einem enormen Nutzungsdruck. Teile dieser ursprünglich artenreichen Landschaft und des Stadtwalds haben sich deutlich verändert oder sind Siedlungs- und Verkehrsprojekten gewichen, was die klimatischen Probleme in der Stadt weiter verschärft.

Der gesellschaftliche Reichtum ist ungleicher verteilt als vor dreißig Jahren. Wasser ist teuer und zeitweise rationiert. Nur wer genügend Geld hat, kann sich den Rückzug in klimatisierte und künstlich bewässerte Eigenheimsiedlungen leisten. Das Vertrauen in demokratische Prozesse ist geschwunden.

Es ist nicht gesagt, dass das alles genau so eintreten muss. Niemand kann die Zukunft exakt vorhersagen, aber nach allen Erkenntnissen der Klimaforschung ist es sicher, dass wir uns in diese Richtung bewegen.

Ihre Zeit als Bürgermeister*in liegt jetzt 20 Jahre zurück. Wer weiß, ob wir und Sie dann noch leben? Wir wünschen es Ihnen und uns.

Und wir möchten Sie fragen: Was haben Sie, wenn Sie zurückblicken, in Ihrer Amtszeit getan, um Eberswalde das beschriebene Szenario zu ersparen und unsere Stadt auch unter den Bedingungen des Klima- und Umweltwandels lebenswert zu erhalten?

Rathaus Eberswalde (Ansgar Koreng)

Wir sind gespannt auf die Antworten und werden sie ab 1. März hier veröffentlichen.

Von admin

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